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Microgreens aus Bremen


Wissenswertes zur Keimung
Durch Keimung werden Stoffe im Korn (Samen) ab- und umgebaut und teilweise sogar neu gebildet = Steigerung der Wertigkeit

“Der Samen ähnelt einem Embryo im Mutterleib. Er sitzt in einer Schutzhülle mit einer Tasche voll Nahrung als Reservoir für das Wachstum einer neuen Pflanze. Der Zustand vor der Keimung, die “Keimruhe”, ist eine Art Winterschlaf. Der Stoffwechsel der Zellen läuft auf niedrigster Stufe. Um keimen zu können, braucht es Feuchtigkeit und die optimale Temperatur."


Positive Effekte des Keimens
1. Abbau von Enzymhemmern
Bei richtig durchgeführter Keimung werden in den Samen Enzymhemmer abgebaut, die sonst bestimmte Eiweißenzyme blockieren. Ungekeimte Nahrung aus z.B. Vollkorn kann dem Menschen Verdauungprobleme bescheren. Vollkornprodukte aus ungekeimten Saaten sind zwar ballaststoffhaltig, gelten jedoch als nicht besonders nährstoffliefernd.


2. Weniger Phytinsäure
Phytinsäure, die in Hülsenfrüchten und Getreidekörnern enthalten ist, bindet Mineralstoffe. Sie stehen dadurch dem Organismus nach der Nahrungsaufnahme nicht oder nur begrenzt zur Verfügung. Durch den Abbau der hemmenden Phytinsäure verbessert sich die Aufnahme von wichtigen Mineralstoffen wie Zink, Eisen, Kalzium und Magnesium und von B-Vitaminen.


3. Verringerung des Inhibitors
Durch die Keimung wird der die Verdauung störende Inhibitor-Gehalt abgesenkt. Das Nährstoffspektrum bleibt jedoch vollständig erhalten im Gegensatz zum Kochen, das die Pflanzen zwar auch leichter verdaulich macht, bei dem aber viele Nährstoffe verringert werden. Der Inhibitor dient den Pflanzen als Fraßschutz: Viele Tiere vermeiden wegen schlechter Verdaulichkeit die übermäßige Aufnahme solcher Pflanzen.


4. Erhöhte Bioverfügbarkeit
Nach einer bestimmten Wassermengenaufnahme (Quellung) beginnt der Keimstoffwechsel. Der Samen fängt an, seine eingelagerten Baustoffe (Fette, Proteine und Kohlenhydrate) ab- und umzubauen. Daraus kann eine neue Pflanze konstruiert werden. Für uns bedeutet dies, dass die Bioverfügbarkeit der Stoffe zu diesem Zeitpunkt enorm gesteigert ist.
Fette: Beim Keimen werden Fette gespalten, dabei werden gebundene Fettsäuren frei. So entstehen die für uns sehr wertvollen ungesättigten Omega-Fettsäuren.
Kohlenhydrate: Während der Keimung baut der Keimling komplexe Kohlenhydrate zu einfachen Zuckern um und nutzt diese zur Energiegewinnung. Sie sind ein hervorragender Energielieferant auch für uns.
Proteine: Während der Keimung verändert sich die Wertigkeit des Gesamteiweißes und das Aminosäureprofil. Die Aminosäuren Lysin und Threonin entsehen.

Quelle Vitaljournal 2022